Säure-Basen-Haushalt


14.04.2023

Wie wichtig eine Basenüberschüssige Ernährung für unsere Gesundheit bis in die tiefe unserer Muskeln und Bandscheiben ist, haben wir in vorherigen Blogeinträgen schon angeschnitten.

Doch was genau ist eine Basenüberschüssige Ernährung?

Wie der Name schon hervorhebt geht es bei der Basenüberschüssigen Ernährung nicht darum NUR Basen zu sich zu nehmen und Säuren komplett aus dem Speiseplan zu verbannen, sondern darum MEHR Basen als Säuren zu sich zu nehmen. Idealer Weise in einem Verhältnis 20 zu 80, also:


2 Säuren auf 8 Basen.

Ein ausgeglichener Säure-Base Haushalt ist essentiell für die Gesundheit, denn bei einem ausgeglichenen Haushalt von 20:80 kann es gar nicht erst zu Problemen kommen. Eindringlinge werden einfach und effizient bekämpft.

Gerät dieses jedoch aus dem Gleichgewicht kommt es zu einer Übersäuerung. Die Folge ist ein ‚nicht-gesunder‘ Mensch. Je länger das Säure-Basen-Verhältnis gestört bleibt, umso deutlicher werden die Auswirkungen: optische Mängel an Haut, Haaren und Nägeln sind meist die ersten Zeichen. Im Laufe der Zeit können sich gravierende gesundheitliche Störungen zeigen. Gleichzeitig steigt auch die Gefahr, dass bestehende gesundheitliche Probleme verschlechtern oder in ein chronisches Stadium übergehen.

Ergo/ Demnach immer schön auf eine Basenüberschüssige Ernährung mit hochwertigen, mineralstoffreichen, frischen (Bio)-Lebensmitteln achten und auf eine ausgeglichene Lebensweise mit viel erholsamen Schlaf setzen!

Auf das Thema Bio-Lebensmittel kommen wir noch in einem weiteren Blogeintrag zu sprechen. Hier nur kurz als Anregung: probiert es mal eine Woche lang aus organischen Produkten ohne Pestizide zu kaufen und beobachtet einfach ob ihr einen Unterschied im Geschmack und in eurem Körper bemerkt. Wie fühlt ihr euch? Habt ihr mehr Lust auf Obst und Gemüse? Schmeckt es anders? Wie reagieren eure Kinder, euer Partner, eure Freunde?


Säureüberschüssige und vitalstoffarme Ernährungsweise:

  • Verarbeitete Getreideprodukte (Back- und Teigwaren) → SCHWEFELSÄURE, PHOSPORSÄURE
  • Weißmehlprodukte → ESSIGSÄURE
  • Verarbeitete Fette und Öle (künstlich gehärtet, raffiniert etc.)
  • Zucker und/ oder gezuckerte Snacks/ Gerichte/ Getränke → PHOSPHORSÄURE
  • Verarbeitete tierische Produkte (Fleisch- und Wurstwaren, Milchprodukte aus pasteurisierter und homogenisierter Milch) → HARNSÄURE, SCHWEFELSÄURE, SALPETERSÄURE
  • Fertiggerichte die eine Vielzahl an künstlichen Lebensmittelzusatzstoffen (inkl. Geschmacksverstärker, Süßstoffe etc.) enthalten
  • Genussgifte wie Koffein, Nikotin, Alkohol und Kochsalz → GERBSÄURE
  • KOHLENSÄURE
  • Medikamente → ACETYLSALICSÄURE (ASS)


Weitere Säurebildenden Faktoren:

  • Bewegungsmangel (verhindert die zügige Ausscheidung von Säuren)
  • Übertriebener Sport (erzeugt Säuren)
  • Lichtmangel
  • Schlafmangel
  • Mangel an Entspannung
  • Mangel an zwischenmenschlicher Harmonie, negative Gedanken!
  • Falsche Atmung
  • Umweltgiftbelastung aus konventionell angebauten Lebensmitteln, aus Leitungswasser als Trinkwasser, Haushaltsreiniger, Wohntextilien und Baumaterial (Wohngifte)
  • Chemikalienbelastung aus herkömmlichen Körperpflegeprodukten und Kosmetika
  • Medikamente etc.

Die oben genannten Faktoren und Ernährungsweisen zeigen eine eindeutige Tendenz, doch wie finden wir denn nun heraus ob unser Säure-Base-Haushalt im Gleichgewicht ist oder nicht?

Die sog. pH-Indikator Teststreifen die in Drogeriemärkten oder in der Apotheke erhältlich sind helfen uns dabei auf Nummer sicher zu gehen. Getestet wird wie folgt:

  • Nahrungsergänzungsmittel ein paar Tage vorher absetzen
  • Nicht den ersten Urintropfen messen (sogenannten “Mittelstrahlurin“)
  • Über mehrere Tage (ca. 4-5) messen, nur dann sind sie Aussagekräftig
  • Optimal: ½ Stunde vor und ca. 2 Stunden nach einer Hauptmahlzeit – 6 x täglich
  • An Tagen der Messung (idealer Weise) nur 3 Mahlzeiten verzehren
  • pH-Wert Schwankungen sind normal und erwünscht: abhängig von der Nahrung, der psychischen Verfassung, der Tageszeit, der Schlafmenge und natürlich vom Zustand des Säure-Base Haushaltes
  • Morgenurin ist am sauersten – die über die Nacht von der Leber und Niere ausgeleitete Säure muss ausgeschieden werden  Leber und Niere funktionieren gut!
  • Basische Urin pH-Werte sind nicht zwingend gut


pH-Wert Analyse:

  • Morgens: pH 6,2 – 6,5 (bei starker Übersäuerung bis zu 5,5) → sollte der niedrigste Tageswert sein!
  • Abends: höher als der Morgenwert (ca. 6,5 – 7,4)
  • Schwankungen tagsüber um bis zu mehr als einen Wert ist erwünscht: vor der Mahlzeit meistens sauer, 1 Stunde danach steigt der pH-Wert an (Magen produziert Magensäure, Magenschleimhautzellen eine starke Base – überschüssige Base wird über den Urin abgeleitet)


ENTSÄUERUNG

BASENÜBERSCHÜSSIGE ERNHÄRUNG (80:20):

  • Fast alle Gemüsesorten
  • Pilze
  • Salate
  • Reife Früchte
  • Kartoffeln
  • Mandeln
  • Gekeimte Nüsse
  • Gekeimte Hülsenfrüchte (Linsen, Mungbohnen etc.)
  • Sprossen aus Radieschen, Sonnenblumenkernen, Dinkel, Kamut etc.
  • Gewürze und Kräuter (frisch oder getrocknet, keine Gewürz-Fertigmischung!)
  • Meeresgemüse (Algen wie z.B. Meeressalat, Meeresspaghetti, Nori etc.)
  • Quinoa, Amaranth, Hirse und Buchweizen sind nur schwach säurebildend und können als Beilagen verwenden werden


Sauer ist nicht gleichzeitig schlecht!

  • Nüsse (ungekeimt) sind säurebildend und gleichzeitig sehr gesund, da sie wertvolle Fette, Kohlenhydrate und Eiweiße liefern und außerordentlich Mineralstoffreich sind
  • Schlecht sind nur das Übermaß und die Qualität!


Viel trinken!

  • Ca. 2,5 Liter reines, kohlensäurefreies Wasser pro Tag (unser Körper benötigt diese Menge reines Wasser um die gelösten Säuren abtransportieren zu können!)
  • Morgens und abends 1-2 Tassen basischen Tee


Basenbäder

  • Vollbad zur Ganzkörperentsäuerung
  • Fußbad zur Entsäuerung über die Fußsohle
  • Während einer Entsäuerungskur täglich! (Vollbad 2-3 Mal pro Woche)
  • Säureausscheidung erst nach 30 Minuten – Badedauer mind. 45 – 60 Minuten
  • Wenn Basenbäder nicht umsetzbar sind: Basenstrümpfe über Nacht


Basische Körperpflege

  • Herkömmliche Körperpflegeprodukte führen dem Körper über die Haut Säuren zu, entweder aufgrund ihrer chemischen-synthetischen Inhaltstoffe die für die Haut toxisch sind oder von Haus saurem pH-Wert! [TIPP: Code Check App]


Bewusste Atmung!

  • Kohlensäure wird bekanntlich über die Lunge ausgeschieden dennoch überrascht es viele was so eine Atmung alles bewirken kann
  • Durch bewusste Atmung kann Säure abgeleitet werden

 → Rhythmische Yoga-Atmung: 3 Minuten lang Atem bewusst beobachten, anschließend zählt man beim Einatmen bis 4 und beim Ausatmen ebenfalls bis 4 – 15-mal. Dann wieder 3 Minuten Entspannung (bewusst langsam ein und ausatmen). In der nächsten Runde bis 5 oder je nach Fähigkeit auch bis 8 oder gar 10 zählen. Sehr langsam durch die Nase atmen, Atem fließen lassen. Ziel: zwischen Ein- und Ausatmen sowie zwischen Aus- und Einatmen den Atem für zwei bis drei Sekunden anzuhalten – ohne dadurch jedoch hektisch nach Luft zu schnappen.

→ Wim Hof Atmungs-Methode: im Sitzen und Liegen ca. 30-mal tief ein und ausatmen (so tief ein wie nur möglich, aus aber nicht vollständig), nach dem letzten Ausatmen die Luft so lange wie möglich (an- bzw. aus-) halten und dabei entspannen. Nichts erzwingen! Sobald der Luftholdrang kommt wieder tief Luft holen und 15 sec. Anhalten. Diesen Vorgang dreimal wiederholen. Wichtig: nicht im Auto oder im Wasser machen! In Ruhe zuhause, bewusst und auf leeren Magen durchführen!



Bitterstoffe

  • Fördern Verdauung und Stoffwechsel: kurz vor den Mahlzeiten in Tee oder in Form von Präparaten zu sich nehmen (Löwenzahn, Schafgarbe, Kardamom, Kalmus, gelber Enzian, Galgant, Engelwurz, Tausendgüldenkraut, Wermut)


Bei Entsäuerungskuren beachten:

  • Ein hochwertiges Entsäuerungsprogramm zählt – neben der basischen Ernährung – zu den effektivsten Entsäuerungshilfen, Programm sollte sowohl extrazellulären als auch intrazellulären Übersäuerungen gerecht werden und organische (verwertbare) Mineralstoffkomplexe beinhalten!
  • Die Kur sollte mindestens 3 Monate betragen
  • pH-Wert Änderungen werden nicht direkt Sichtbar (Säure-Base Haushalt geriet schließlich auch nicht von gestern auf heute aus dem Gleichgewicht, sondern über mehrere Jahre)
  • Kontrolle einmal im Monat

We can do this!
Bis Bald,
Noémi

 

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Quellen:
Wissenschaftliche Studie: Gerry K. Schwalfenberg “The Alkaline Diet: Is There Evidence That an Alkaline pH Diet
Benefits Health?” J Environ Public Health.2012; 2012: 727630
Akademie der Naturheilkunde, Holistische Ernährungsberatung